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Motivation

In der politischen Arbeit benötigt man jede Menge Motivation. Es ist zäh. Es gibt viele Rückschläge. Immer wieder muss man die gleichen Botschaften platzieren, immer wieder die drei gleichen Sätze sagen. Für die eigene Überzeugung einstehen, für die eigenen Ideen werben. Steine werden einem in den Weg gelegt, Ideen geklaut. Diskussionen gelangen auf ein Nebengleis und verkommen zu persönlichen Streitereien und Eitelkeiten. Ja, das ist nicht nur ein Klischee. Das ist oft wirklich so. Was zeigt uns das? Gesellschaftliche Strukturen aufzubrechen, zu verändern: Das kostet ungeheure Kraft. Denn man ist jeder Menge Gegenwehr ausgesetzt. Diese Gegenwehr kann auch eine Einladung sein, die eigenen Vorschläge immer wieder zu hinterfragen und zu präzisieren, noch besser zu werden. Noch umfassender zu denken. Welch Gelegenheit zu reifen! Wenn das keine Motivation ist.

 

Und ich denke oft: Das allgemeine Wahlrecht, das Ende der Sklaverei. Religionsfreiheit. So richtig große Umwälzungen in unseren Gesellschaften. Wie viele Menschen müssen dafür jahrzehnte- oder gar jahrhundertelang gekämpft haben. Dieser Blick in die Geschichte schenkt mir sehr viel Motivation. Vielleicht ist man selbst nur ein klitzekleiner Baustein in einer größeren Umwälzung. Nein, damit wird man nicht in den Geschichtsbüchern landen. Wie viele unbekannte und namenlose Kämpfer*innen gab es für diese Ideen, die ich gerade aufgezählt habe? Wir kennen nur die „Promis“, die an der „Speerspitze“ einer Bewegung waren. Und doch sind sie alle gleich wichtig. Es braucht die Menschen an der Spitze, aber es braucht auch Menschen, die einen Beitrag im Hintergrund leisten. Und gemeinsam schaffen wir neue Rahmenbedingungen für ein weltoffenes Miteinander, für die ökologische Wende, für Gleichberechtigung, für soziale Gerechtigkeit.

 

Ich werde gebraucht.

 

Du wirst gebraucht.

 

Bist Du schon im Hintergrund aktiv oder bildest Du sogar eine „Speerspitze“? Was gibt Dir Motivation?


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