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Lösungsorientiert

Lösungsorientiert zu denken, das gilt ein bisschen als Auszeichnung. Und zugegeben: Die Leute, die ständig nur über den Status Quo und die Probleme reden, ohne mal eine (eigene) Lösung anzubieten, die gehen mir ziemlich auf den Keks. Das sind Nörgler, die sich während Fußballgroßereignissen mit ihrem Bier auf der Couch für den besseren Bundestrainer halten. Nein, danke!

 

In meiner Arbeit begegnet mir allerdings immer wieder so etwas wie die Schattenseite des lösungsorientierten Denkens: Wir analysieren immer seltener das eigentliche Problem und beschäftigen uns immer weniger damit. Wir krempeln einfach die Ärmel los und produzieren (mit aller Gewalt?) eine Lösung. Eine vermeintliche Lösung. Beispielsweise kompensieren wir mit Crowdfunding-Kampagnen die miesen finanziellen Rahmenbedingungen für den Social-Entrepreneurship-Bereich oder die Kultur- und Kreativwirtschaft. Anstatt an den übergeordneten Bedingungen zu arbeiten, und all unsere Zeit, unsere Gedanken, unsere Energie, unsere Innovationskraft in die politische Arbeit zu stecken.

 

Ich glaube das liegt auch daran, dass wir die Werkzeuge der Politik nicht kennen und deshalb keinen Hebel finden, an dem wir ansetzen können. Aber sollten wir da nicht ein wenig mehr Ehrgeiz entwickeln? Die Werkzeuge kennenlernen wollen? Den Hebel finden wollen? Es ist - wie alles im Leben - etwas, das man lernen kann. Ich weiß ja nicht, wie es Euch so geht, aber ich zumindest musste mich auch in das Thema Crowdfunding erstmal richtig reinfuchsen. Für mich war das eine fremde Welt. Aber Spaß hat's gemacht und ich habe viel gelernt.

 

Was hält Euch derzeit noch vom Lobbying ab?

 


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