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Politische Arbeit

Bettina hat mir ein schönes Thema geschenkt: Was fällt mir leicht und was ist anstrengend für mich in Zusammenhang mit politischer Arbeit? Was mir große Freude bereitet und worin einer meiner Stärken liegt ist Planung, Organisation, die Entwicklung einer Strategie, alles aufeinander abzustimmen. Und der direkte Kontakt mit Menschen. Das ist immer wieder sehr bereichernd. All diese Ideen zu bündeln und in ein Konzept zu gießen, da entwickle ich richtig viel Power, das ist der pure Genuss für mich. Da kommen wir allerdings auch gleich zum zweiten Teil von Bettinas Frage: All das ist im Rahmen von ehrenamtlicher Arbeit sehr zeit- und, weil Menschen beteiligt sind, abstimmungs- und damit wieder zeit-intensiv. Weil politisches Engagement natürlich nur demokratisch funktioniert, ist es nicht wie in einer Firma mit Hierarchien und eindeutigen Entscheidungsbefugnissen. Oder selbst wenn es die gibt, benötigt man auch für „Basta“-Entscheidungen ein gutes Fingerspitznegefühl. Die immer zu knappe Zeit, die Überfrachtung der vielen Ehrenamtlichen mit mehreren Aufgaben gleichzeitig, das lässt das Ganze oft zu einem zähen Prozess verkommen. Das ist anstrengend. Auch für mich selbst immer alles auf dem Schirm zu behalten. Man bleibt hinter den eigenen Ansprüchen zurück. Aus einer zündenden Idee ist ein mickriges Etwas übrig geblieben. Oft denke ich, dass politische Arbeit etwas sehr „ausschließliches“ ist: Man muss sich dem mit aller Kraft und Zeit widmen. Bei plötzlichen Ereignissen muss man parat stehen und sofort eine Demo oder eine Pressemitteilung absenden, zumindest einen Tweet. Aber ich bezweifle, dass wir uns damit als Gesellschaft etwas Gutes tun, wenn nur monothematische Menschen, ohne Hobbies, Freizeit, Familie, Freundeskreis, sich der Politik widmen. Wir wollen dort keine „Zombies“. Sondern ganz normale Menschen, die auch einen nicht-politischen Alltag haben. Sie sollen doch genau das in die Parlamente einbringen.


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