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2. DSEM: Haupthürde Finanzierung politisch bearbeiten!

Das Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland e.V. (SEND) hat am Freitag den 2. Deutschen Social Entrepreneurship Monitor (DSEM) veröffentlicht. Viele Punkte, die ich für den DSEM 2018 formuliert hatte, sind weiterhin gültig:

  • Die Heterogenität des Sektors ist eine Herausforderung für die politische Interessenvertretung.
  • Kommunen haben ein unglaubliches Potenzial für Social Entrepreneurship.
  • Der Sektor beklagt eine schwache Lobby. Was ist Dein Beitrag, sie zu stärken?

Das steht jetzt an

Darauf aufbauend noch ein paar Gedanken, die meines Erachtens dieses und nächstes Jahr wichtig sind:

© Kreativagentur Das Gute Ruft
© Kreativagentur Das Gute Ruft
  • Als Sektor sollten wir ein konkretes Projekt forcieren. Immer noch ist eine der Haupthürden die Finanzierung (S. 7). Nur 23,1 % konnten staatliche Fördermittel in Anspruch nehmen (S. 46). Genau diese Hürde sollten wir beseitigen und dies verstärkt kommunizieren. Dafür sollten andere Themen weniger stark (von uns) bespielt werden. Beispielsweise die Frage nach der passenden Rechtsform (51,4 %, S. 67). Das ist ein sehr viel dickeres Brett, als bspw. einen entsprechenden Fonds oder Förderprogramm für den Sektor aufzusetzen. Ich empfehle realistisch vorzugehen: Wo können wir auch kurz- und mittelfristig viel für uns aus der politischen Arbeit herausholen? Mit einer besseren Finanzierung für die Community wachsen unsere Ressourcen und wir können langfristig auch die dicken Bretter bohren.
© Kreativagentur Das Gute Ruft
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  • Als bedeutendste Hürde wird die schwache Lobby für den Sektor in der Politik (65,6 %) genannt (S. 66). Ich finde das mit Blick auf die Datenbasis (n=265, S. 78), das junge Verbandsalter von SEND (knapp 3 Jahre) und die Mitgliederzahl (<500) ehrlich gesagt schon ein erstaunliche Äußerung: Die "Lobby4good" hat in Anbetracht ihrer Ressourcen und ihrer Bedeutung jede Menge erreicht. Im Verhältnis zu anderen Interessenvertretungen empfinde ich den Sektor als ziemlich schlagkräftig und durchsetzungsstark. Richtig ist aber, dass wir noch größer und lauter werden müssen. Dafür benötigt SEND mehr Mitglieder. Und mit Hinblick auf die Landtagswahlen und teilweise mit SocEnt dünn besiedelten Regionen (Mecklenburg-Vorpommern 0,5 %, Rheinland-Pfalz 0,9 %, Sachsen-Anhalt 1,4 %) kann ich nur dazu ermuntern, speziell dort Gründer*innen anzusprechen und sie für den Sektor zu gewinnen. So wächst die Bedeutung auf Landesebene und erleichtert auch die Arbeit im Bund.

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